mittelalterliche Stadt
zwischen Spessart und Odenwald
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Dort, wo sich Spessart und Odenwald nahezu die Hand reichen,
am Südwestdeutschen Knie des Mainvierecks, liegt Miltenberg, die
Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Die Kleinstadt mit ihren
kaum 10000 Einwohnern kann auf eine reiche und bewegte Geschichte zurückblicken,
die auch an Ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen
Stadtbild noch ablesbar ist.
Schon die Kelten und Römer erkannten den strategischen Wert des Mainknies bei Miltenberg, wo der Hang des Greinbergs den Main nach Norden schickt und Fluß und Berg eine gut zu kontrollierende Engstelle bilden. Gegründet im 12. Jahrhundert als Zollstätte des Kurstaates Mainz, hat das urkundlich 1237 erstmals als Stadt erwähnte Miltenberg dank seiner günstigen Lage an der wichtigen Handelsstraße von Frankfurt nach Nürnberg und dank verliehener Privilegien wie Messe-, Münzen- und Stapelrecht eine rasche und blühende Entwicklung genommen; dies läßt noch heute die ausgedehnte Altstadt mit ihrer Stadtmauer und den beiden Torbegrenzungen (Mainzer und Würzburger Tor), errichtet um 1379, erkennen. Weinbau, Weinhandel, Schiffahrt, Fischerei, Holz- und Steinindustrie bildeten neben dem Handel und Handwerk allgemein die Schwerpunkte des Erwerbs. Die Wirren des 30jährigen Krieges und die Entwicklung der Neuzeit mit der Verlagerung der bedeutenden Verkehrswege beendeten die Blütezeit, führten letztlich aber auch zu einer Entwicklung, die für die Bewahrung der historischen Stadtstruktur und das in Jahrhunderten gewachsene Stadtbild günstig war.
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So kann sich Miltenberg heute nicht nur seine Lage in einer reizvollen landschaftlichen Umgebung am Fuße der zum Main steil abfallenden Odenwaldhänge rühmen, sondern auch eine geschichtlich gewachsene und in ihrer Grundstruktur erhaltene Altstadt vorweisen. Neben den hochgiebeligen, reich verzierten Fachwerkhäusern in der Hauptstraße, den engen Gassen und verträumten Winkeln finden eine Reihe von Sehenswürdigkeiten bei dem interessierten Besucher besondere Beachtung. Da ist der historische Marktplatz mit Schnatterloch und Marktbrunnen als Inbegriff mittelalterlicher Stadtsituation. Über dem Marktplatz thront die in ihrem ältesten Teil auf 1180 zurückreichende Mildenburg, die der Mainzer Kurfürst zum Schutze seine Zollstätte errichten ließ. Von der Burg aus, die mit ihrem sehenswerten Burghof heute im Eigentum der Stadt steht, bietet sich ein reizvoller Rundblick über die Altstadt und den gesamten Talraum um Miltenberg. Man erkennt inmitten der Altstadt den Gasthof "Riesen", Fürstenherberge des Mittelalters mit dem Anspruch, ältestes Gasthaus Deutschlands zu sein, das "Alte Rathaus", errichtet um das Jahr 1379, das nach einer umfassenden Renovierung dem Gemeinschaftsleben wieder dient, die Pfarrkirche St. Jakobus, die Franziskanerkirche aus dem 17. Jahrhundert und die evangelische Kirche (1897). Die jüngere und jüngste Entwicklung Miltenbergs ist sichtbar im Brückenturm, in der um die Jahrhundertwende gebauten und 1950 wiedererrichteten Mainbrücke und in den Wohn-, Schul- und Behördenbauten, vor allem im Stadtteil jenseits des Mains. | |
Neben einem leistungsfähigen Einzelhandel und einem ausgeprägten, traditionsreichen Handwerk ist die gewerbliche Wirtschaft in Miltenberg nur unterdurchschnittlich entwickelt. Die Stadt wendet sich deshalb auch dem Fremdenverkehr zu. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die historische Altstadt mit der Fußgängerzone, eine zunehmende leistungsfähige Gastronomie, die ansehnliche "Weiße Flotte" am Main, das Hallenfreibad und nicht zuletzt ein ausgedehntes Wanderwegenetz mit Wandermöglichkeiten in die unmittelbar an die Stadt anschließenden Waldbestände des Odenwaldes und des Spressarts bieten für die Gäste Miltenbergs abwechslungsreiche und erholsame Aufenthalte. | |
Miltenberg liegt inmitten der bekannten Weingegend "Frankenwein", welche sich im Landreis von Sulzbach bis Faulbach erstreckt. Hier werden trockene, qualitativ höchstwertige Weiß- und Rotweine erzeugt, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Das trockene und kräftige Aroma verdankt der Wein seiner Lage und seinem Untergrund aus Sand und rotem Buntsandstein. Großen Zuspruch finden aus diesem Grunde auch die rund ums Jahr laufenden Häckerwirtschaften im ganzen Landkreis. | |
Laut wissenschaftlicher Untersuchung, welche im Focus 40/95 veröffentlicht wurde, bietet der Landkreis Miltenberg eine der besten Lebensqualitäten in Deutschland. In einer 2-jährigen Untersuchung wurden sechs verschiedene Kriterien (Umwelt, Wohlstand, Kultur, Sicherheit, Versorgung, Gesundheit) mit mehr als 30000 Einzelheiten ausgewertet. Aufgrund dieser Studie wurde unser Landkreis Miltenberg im Lebensqualitäts-Atlas von Dieter Korczak als "Bester Landkreis in Bayern" ausgezeichnet. | |
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