Portugal - wildromantische Felsenküsten
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Die Insel Madeira wird
von den Ausläufern des Golfstroms gestreift und hat sich dadurch
zu einem kleinen, tropischen, schwimmenden Garten über und unter Wasser
entwickelt. Ihrem Namen als Blumeninsel
wird Madeira schon auf den ersten Blick gerecht. Wer die Straße
vom Flughafen in die Stadt fährt, findet den Weg gesäumt mit
Blumen, in den Gärten stehen Büsche von Weihnachtssternen und
wuchernde Bougainvilleas. Was Madeira so sehens- und lebenswert macht, ist neben den botanischen Wundern die landschaftliche Vielfalt und das milde, gleichbleibend warme Klima. Im Küstengebiet breitet sich eine tropisch grüne Zone aus, und im Zentrum erhebt sich ein wildromantisches Gebirge mit Eukalyptuswäldern und baumlos-kargen Höhenzügen. Drei Berge erreichen Höhen von über 1800 m; die beiden höchsten, der Pico Ruivo 1862 m) und der Pico das Torres (1851 m) sind nur zu Fuß zu erreichen, auf den dritten, den Pico do Arieiro, führt eine Autostraße. Wer dort hinauffährt, findet sich in einer geradezu dramatischen Landschaft wieder: Über die Bergflanken schieben sich wie im Zeitlupentempo Wolkenmassen und geben für Momente den Blick frei auf Felswände und steil abfallenden Täler. An klaren Tagen kann man von der Höhe bis hinunter zum Atlantik sehen. Gesehen haben muß man auch die Hochfläche Paul da Serrà. Dort breiten sich karge Grasflächen aus, auf denen Schafe und Ziegen weiden. Hier wachsen mannshohe Erikabäume und mit ein wenig Phantasie fühlt man sich ins schottische Hochland oder nach Irland versetzt. Da ebenes Gelände auf Madeira die Ausnahme bildet, muß alle Landwirtschaft auf terrassierten Feldern betrieben werden. Auf den steilen Hängen werden hauptsächlich Bananen und Wein für den Export, Gemüse und Obst zur bäuerlichen Selbstversorgung angebaut. |
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Um die Niederschläge, die vorwiegend an den Nordhängen abregnen zu nutzen, haben die Madeirenser ein einmaliges Bewässerungssystem geschaffen, die "Levadas". In über 2000 km in den Hang geschlagener oder aufgemauerter Kanäle wird das Wasser gesammelt und auf die Feldterrassen verteilt. Neben den Levadas laufen Wege, die sich ausgezeichnet für Spaziergänge und Wanderungen durch Bananenplantagen, Eukalyptus- und Lorbeerwäldern eignen. Wer solch eine einmalige Wanderung nicht macht, hat wohl das schönste auf Madeira versäumt. | |
Abgesehen von der Inselhauptstadt Funchal, in der die Mehrheit der Bevölkerung lebt, gibt es nur wenige Dörfer. Es lohnt sich Camacha, das Zentrum der Weidenflechter zu besuchen. Viele Familien in Camacha verstehen sich noch darauf, Körbe, Koffer und Kisten aus Flechtwerk herzustellen. Einige Geschäfte bieten sogar ganze Wohnungseinrichtungen aus Geflochtenen Weiden an. Voller urtümlicher Atmosphäre sind die Fischerorte Madeiras. Die interessantesten sind Camara des Lobos, Paul do Mar und das frühere Walfängernest Canical. Hier befindet sich ein sehr interessantes Walfänger- museum. Besonders auffallend sind die bunt bemalten Fischerboote, die kieloben auf dem dunklen Lavastrand liegen. Wer einen Fischerort besucht, sieht die Männer tagsüber ihre Boote reparieren oder kann zusehen, wie die älteren sich die Zeit bei Domino oder Kartenspielen vertreiben. Hier glaubt man die Zeit ist stehengeblieben. Nachts fahren sie hinaus, um den Espada zu angeln. Der einen Meter lange Schwarze Degenfisch wird in zirka 1500 m Tiefe gefangen und ist der beste Speisefisch der Insel. Wenn sie nicht gerade vom starken Autoverkehr abgeschreckt werden, Funchal zu besuchen, sollten Sie bei einem Stadtbummel unbedingt einen Espadaburger probieren. | |
Doch es lohnt
sich: Funchal verfügt über
viel alten Baubestand, schöne Plätze und mehrere sehenswerte Museen. Empfehlenswert ist zum Beispiel die
Quinta das Cruzes. Das Landhaus, in dem der Inseleroberer und Erste Gouverneur
Zarco residierte, enthält schöne alte Möbel und feines
Porzellan. Im Park sind verschnörkelte Fensterrahmen aus Stein aufgestellt,
die aus Kirchen und Klöstern Madeiras stammen. Am Schluß des
Rundgangs steht ein herrliches Orchideenhaus. Auf keinen Fall versäumen
sollten sie einen Besuch des Marktes. Am Eingang stehen Blumenhändler
mit Strelizien, Palmen und Anturien, etwas weiter können Sie sehen
was der Garten Madeira an Früchten und Gemüse hervorbringt.
In der nächsten Halle geht es hoch her: hier
schreien die Fischhändler ihre Preise aus.
Wenn sie sehen möchten wie all diese Blumen und Früchte wachsen, sollten Sie unbedingt mit einem Bus auf den Berg zum Botanischen Garten fahren und die vielfaltige Flora aus aller Herrenländer kennenlernen. Von hier aus hat man auch einen beeindruckenden Blick über die Stadt Funchal. Wenn sie möchten können Sie von hieraus zum 560 m hoch gelegenen Ort Monte weiterfahren. Ein absoluter Höhepunkt ist die berühmte Abfahrt nach Funchal mit dem Korbschlitten. Zwei Männer, in Weiß gekleidet, lenken den Schlitten und laufen während der Fahrt nebenher. Über die blanken Pflastersteine geht es in schneller Fahrt zu Tal. Um den Tag abzurunden lohnt sich ein Besuch bei der Madeira Wein Company, wo Ihnen verschiedene Kostproben des berühmten Exportartikels angeboten werden. |
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Nun aber zum Urlaubsort wo wir wohnten. Der touristisch erschlossene kleine Küstenort Canico De Baixo liegt im Süden der Insel und liegt etwa zwanzig Busminuten von Funchal entfern Richtung Osten. Hier herrscht eine Kleinstadtidylle in exotische Pracht vor den blauen Fluten des Atlantik. Ein Eldorado für Sporttaucher und Schnorchler. Der üppige Blütenzauber am Fuße schwarzer Lavaformationen gewährleistet höchste Urlaubsfreude. Die unter deutscher Leitung stehenden Hotels Galomar und Ondamar liegen direkt beieinander und bieten ihren Gästen eine Vielfalt an Unterkunfts- und Unterhaltungsöglichkeiten. Die Studios Alpino Atlantico sind ca. 5 Gehminuten voneinander entfernt. Hier findet man mehrere gute und günstige Restaurants, ein Pub, Friseur, einen kleinen Supermarkt, und in der näheren Umgebung mehrere verschiedene Restaurants. Eine Fahrt zum eigentlichen Ort Canico kostet mit dem Bus 1 DM; somit lohnt sich öfters eine Busfahrt um im Ort in verschiedenen Geschäften und im Supermarkt einzukaufen, oder in einem typischen Restaurant zu essen. | |
Das Hotel Galomar, in dem wir untergebracht waren liegt direkt an der Steilküste, über dem Atlantik, mit einer tollen Aussicht auf die Küste und das Meer. Die Zimmer sind alle mit Dusche/WC, TV, Telefon und Balkon ausgestattet. Zum Frühstück steht ein üppiges Buffet bereit. In der Hotelanlage kann man Squash-, Minigolf oder Tischfußball spielen. Zum Baden kann man zu der einmalig gestaltete neuen Meeresbadeanlage mit Pool laufen, oder direkt mit dem Fahrstuhl drei Stockwerke vom Hotel aus hinunterfahren. Hier unten am Meer befindet sich ein Fischrestaurant, welches sich sehr gut als Tauchertreffpunkt eignet, da es direkt neben der Tauchbasis liegt. | |
Die Tauchbasis Manta-Diving Center (ehemals Manta-Rainer) von Gabi und Stefan befindet sich direkt im Felsenstrandbad des Hotels und ist die einzige Tauchbasis im Unterwasser-Nationalpark Madeiras. Nur wenige Schritte bis zum fischreichen Hausriff, das bei entsprechender Erfahrung und Partner auch selbständig erkundet werden kann. Es bietet drei verschiedene Tauchpätze, die über vier Einstiege bequem und zeitsparend erreichbar sind. Das Hausriff "Lavafinger" ist ein sehr vielseitiges, bis auf 30 m abfallendes, zerklüftetes Riff mit Steilwand, Grotte und Spalten bei dem es sehr viel zu entdecken gibt: Papageifische, Trompetenfische, Kugelfische, Muränen, Zackenbarsche, Drückerfische sowie eine große Vielfalt niederer Tiere die sich im warmen Golfstrom wohlfühlen. Wir selbst waren über die vielen karibischen Fische mitten im Atlantik überrascht. Ein weiteres Tauchgebiet ist die "Arena", ein interessantes, halbkreisförmiges Riff von 5 bis 25 m Tiefe, in dessen Mitte ein toller Durchbruch liegt, durch den man zur Außenseite tauchen kann. Im Sand liegende Rochen, ein riesiges Feld mit Röhrenaalen und große Fischschwärme kennzeichnen dieses schöne Hausriff. Ein weiteres Highlight ist eine riesige und doch einfach zu betauchende Höhle in nur 10 m Tiefe mit einer großen Luftblase zum auftauchen. Gabeldorsche, Bärenkrebse, Riffhummer und Garnelen in Hülle und Fülle kann man im Lichtkegel der Lampe beobachten. | |
Zum Tauchen ist
man nicht an eine bestimmte Uhrzeit gebunden, man kann ins Wasser gehen,
wann man Lust hat. Es werden aber nicht nur Landtauchgänge angeboten;
zu den weiter entfernten Spots wie, Barrakuda-Riff, Garajau und die Riesenzacki´s, Machico-schwarze Korallen etc.
fährt man bequem mit dem Boot an. Hier trifft man auf Großfische und mit etwas Glück auch auf Mantas. Die Basis ist mit modernen Leihgeräten
in ausreichendem Umfang ausgerüstet. Bei familiärer Atmosphäre
fühlt man sich hier richtig wohl. Auch das Treffen nach einem Nachttauchgang
auf einen oder mehrere Drinks gehört hier genauso dazu, wie ein Schlemmerabend
bei einem riesen Buffet (Fisch- und Fleisch- spezialitäten).
Allein unsere schönen Fotos überzeugten unsere Freunde, den nächsten Urlaub mit uns in Madeira zu verbringen. |
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