Isla Margarita

  Playa el Aqua, Karibik


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Wir waren schon auf mehreren Inseln in der Karibik unterwegs, aber keine war so voller Gegensatz und interessant wie die Isla de Margarita. Das resultiert daher, weil ein Teil der Insel bergig und grün, der andere Teil relativ flach und wüstenhaft ist.


Als Unterkunft suchten wir uns das All-Inklusive-Hotel Puerta del Sol in Playa El Aqua aus. Das Hotel liegt am ersten Drittel des kleinen Ortes so weit zurückversetzt, dass man von dem wenigen Verkehr an der Uferstraße nichts mitbekommt. Die Zimmer sind einfach aber sauber, das Essen grandios, alle Angestellten nett und stets bemüht den Urlaub angenehm zu gestalten (inklusive Animateure). Zum weißen, ca. 3 Kilometer langen Sandstrand geht man vom Anlageneingang nur über die Straße, 30m weiter hat das Hotel einen eigenen Strandabschnitt mit kostenlosen Liegen, Sonnenschutz und Beach-Bar, sowie Gelegenheit zum Beachvolleyball spielen. An der Uferpromenade gibt es mehrere Restaurants, eine Diskothek, 200m weiter einen Telefon- und Internetladen mit internationaler Verbindung, sowie kleine Supermärkte. Verkaufsstände für Textilien, Souvenirs und Kunst gibt es fast überall, ebenso genug unaufdringliche Strandverkäufer. In Richtung Internetladen hat "Rudi", ein kleines dt. Reisebüro seine "Hütte" aufgeschlagen. Mit billig angebotenen Ausflügen jeder Art und der Möglichkeit Geld zu tauschen (bester Kurs) ist man hier sehr gut beraten. Es empfiehlt sich, nicht zu viel am Flughafen zu tauschen, sondern hier (Offiziell ist das Tauschen am Schwarzmarkt aber verboten ;-) ). Ich empfehle bei Rudi eine Jeepsafari zu buchen, wobei man am besten Land und Leute kennen lernt und einen Überblick über die reizvolle Insel bekommt. Die angebotenen Ausflüge sind günstig, gut durchorganisiert und von netten, deutschsprachigen Reisebegleitern geführt.

Bei einer Jeepsafari (4 Personen + Fahrer) bekamen einen eindruckvollen Überblick über die Insel. Nach einem Fotostop in der Hauptstadt La Asuncion an einer der ältesten Kirchen er Insel und Besichtigung der alles überragenden alten Festung fuhren wir durch ein Naturschutzreservat. Durch dichtes Grün führte die Straße über den höchsten Berg der Insel mit über 900 Metern. Die eine Hälfte der Isla Margarita ist bergig und "grün", die andere Hälfte, eine eigene Insel, relativ flach, wüstenhaft und kaum bewohnt. Die beiden Inseln sind mit einer Sandzunge miteinander verbunden. Die Sandzunge erstreckt sich weiter zum längsten Strand von ca. 24 km Länge. Zwischen den Inseln befindet sich ein Mangrovenwald in der Meereslagune, welcher von uns mit einem Boot erkundet wurde. Weiter ging es auf der "Wüsteninsel" Macanao. Inmitten riesiger Kakteen und bunten Bouganvillabüschen aßen wir in einem Restaurant, welches an eine Ranch erinnerte, zu Mittag. Ein paar Kilometer weiter hielten wir zum Verdauen und für einen Badestop an einem schneeweißen Strand. Ab hier führte der Weg dann Off-Road zu einem hügeligen Küstenabschnitt. Die Nachmittagssonne auf der bunten Erde, wilde Vögel und Papageien, die Landschaft vor dem türkisblauen Meer und ein eisgekühlter Cuba Libre vom Fahrer gemischt, -einfach traumhaft. Über die "Hauptstraße" zurück, kurz vor der Lagune hielten wir zum Abschluss noch einmal an einer Coco-Loco-Bar an, um uns ganz dem typisch karibischen Cocktail aus frischer, gemixter Kokosnuss mit Eis und Rum hinzugeben. Anschließend konnte man die 70 minütige Rückfahrt über die Nordküste mit der untergehenden Sonne aushalten. Um einen Inseleindruck zu bekommen ist die Jeepsafari sehr zu empfehlen.

Da die Taxifahrten sehr billig sind lohnen sich auch Ausflüge mit dem Taxi, z.B. in den Irrgarten mit Botanischem Garten und Tieren oder ein Ausflug zu verschiedenen Buchten zum Baden oder am Abend an die andere Küstenseite zum Sonnenuntergang über dem Meer. Auch das Shoppen in der günstigen Ortschaft Monzanillo an der Nordküste sollte nicht fehlen. Ebenso gehören Ausflüge zum Souvenirs kaufen in verschiedenen Orten dazu wie z.B. Hängematten in La Vecindad, Keramiken und Töpferwaren in El Cercado oder Perlen in Porlamar.


So, jetzt aber zum Vergnügen, dem Tauchen. Über das Internet fanden wir die Tauchbasis "Dive Inn Oasis" heraus (http://www.scubadiving-margarita.com ). Die Basis von Jörg und Chris liegt ca. 7 km entfernt in El Tirano, direkt an der Hauptstraße. Von Vorteil ist der pünktliche Abhol- und Bringservice der Basis. Einen Tag vorher anrufen (über Rezeption) und alles läuft prima. Ach ja, meldet Euch vorher über Internet an und Ihr spart Geld. Zum Tauchen wird man mit dem Auto direkt an den kleinen Hafen von Tirano gebracht, wo das umgebaute Fischerboot schon beladen wartet. Nach dem Bezahlen, das muss  man zugeben, kommt der ungemütlichste Teil des ganzen Tauchtages; das waten durch das hüfthohe Wasser zum Boot mit mehr oder weniger Seegras im Wasser (riecht etwas). Die Einheimischen Fischer bemühen sich zwar, täglich das Seegras zu entfernen, aber der Hafen liegt ungünstig in der Strömung. Dies ist aber vergessen, denn sobald das Gepäck sicher verstaut ist, geht es mit drei 70 PS starken Außenbordern zur ca. 19 km entfernten Inselgruppe "Los Freiles". Die vierzig minütige Überfahrt auf dem Hinweg kann etwas ruppig werden, da man gegen den Wind, die Strömung und die Dünung fährt. Genauso kann  man aber auch Glück und eine glatte Überfahrt erwischen. Auf der Ranch des Captains angekommen, bekommen die Schnorchler (sofern welche dabei) eine Vogelschau bei der Fütterung von Pelikanen und Fregattvögeln geboten. Die Pelikane nisten in den Büschen der trockenen Insel. Wir Taucher haben die Möglichkeit noch einmal auf´s stille Örtchen zu gehen, bevor das Equipment in aller Ruhe für den ersten Tauchgang aufgerüstet wird. Die Fahrten zu den verschiedenen Tauchplätzen dauern zwischen 5 und 15 Minuten. Das Wasser hatte übrigens im April/Mai ca. 24 Grad, angemessen war für mich ein 5mm Anzug, da die Tauchgänge um die 60 Minuten keine Seltenheit waren. Die Tauchtiefe betrug zwischen 6 und 25 Metern Tiefe. Vom sandigen bis felsigen Untergrund oder voll mit Korallen, Sicht von 5 - 25m, ruhiges Wasser bis Drift in heftiger Strömung war alles vertreten. Zu sehen gab es Milliarden von geschlüpften Fischchen über Nacktschnecken, Muscheln, Austern, riesigen  Igelfischen, Muränen, Trompetenfischen, Fledermausfischen, Sepien, Tintenfischen, Feilfischen, Langusten, Papageienfischen, etc. bis zu nervigen Fotografen so ziemlich alles.
Obwohl viele Fischer mit Reusenfängen rund um die Inseln ihren Lebensunterhalt verdienen, sind die Tauchgründe sehr Arten- und Fischreich. Als verständnisvoller Taucher sollte man aber keine Fischreusen zerstören und die Fische frei lassen, sondern bedenken, dass von dieser Art von Fischfang Existenzen abhängen. Es ist der Zustimmung der Fischer zu verdanken, dass vor den Inseln im Naturschutzgebiet getaucht werden darf. Taucher (die Tauchbasis) und einheimische Fischer sind aufeinander angewiesen!
Mit dem Basenleiter Jörg (George) oder seiner "Tochter" Patrizia macht das umsichtige Tauchen jedenfalls riesig Spaß. Wer lieber sportlicher tauchen will kommt vielleicht mit Omar von der "Live-Guard" auf seine Kosten. Zwischen den Tauchgängen wird auf der Ranch zu Mittag gegessen. Hier hat in der Zwischenzeit die Bootscrew ein gigantisches BBQ gezaubert. Auf einem riesigen "Mensateller" wird frisches Brot, Hähnchen, ein ganzer Fisch, angemachter Salat und Wassermelone serviert. Dem noch nicht genug werden frische, vor Ort gesammelte Austern mit Knobibutter vom Grill ausgeteilt. Anschließend freut man sich nach dem mehr als reichhaltigen Essen auf einen echten venezolanischen Espresso. Getränke wie Wasser, Cola und Bier sind übrigens den ganzen Tag über inklusive, genauso wie das leckere BBQ. Jetzt benötigt man jedenfalls ein Kilo Blei weniger für den zweiten Tauchgang.
Sobald das ganze Equipment wieder ordentlich in Kisten verstaut ist geht es auf direktem Wege Richtung Hafen. Die Rückfahrt dauert meistens 10 min. kürzer, da man mit der Strömung und dem Wind fährt (holpert auch nicht  mehr so). Nach dem 1ten, 2ten, 3ten Dekobierchen während der Rückfahrt und einer liebevollen Verabschiedung von Jörg, seiner Crew und Besatzung wird man direkt wieder in sein Hotel gefahren.  --warum ich nichts vom Equipment schleppen schreibe? Für einen Obolus wird das eigene Equipment von Jörg mit in die Basis genommen, shampooniert, geschrubbt, gespült und ist beim nächsten Tauchgang wieder frisch und getrocknet an Bord. So sauber war meine Ausrüstung noch nie.


Alles in allem eine topp Basis, super Service, lauter nette Leute inklusiver der sehr zuvor kommenden Bootscrew. Einzig was wir vermisst haben, war das anschließende  Zusammensitzen beim Dekobierchen und Klönen, was aber die Taucher genießen konnten, die im Oasis wohnten. Diesen Misstand versuchten wir aber beim wöchentlichen Tauchertreff in verschiedenen Restaurants (zum Glück in Playa el Aqua) nachzuholen. So sicher das Tauchen mit Jörg war, so ausgelassen die Stimmung beim Tauchertreff.
Hut ab, -es müssten mehr so super Tauchprofis geben, da macht der Tauchurlaub noch mal so viel Spaß.
Nachtrag: Nehmt genug Bargeld mit, da Geldautomaten fast nur in Porlamar zu finden sind und die Möglichkeit mit Karte zu zahlen selten ist. Außerdem sollte ein 2- Tagesausflug auf das Festland in´s Orinokodelta und zu den "Angel-Falls" wahrgenommen werden, da man so eine Gelegenheit wahrscheinlich so schnell nicht mehr bekommt.


Jörg und seine Crew bekommen von uns auf jeden Fall vollen Flossenschlag.

 


Ich denke, die anschließende Diashow überzeugt auch noch die letzten Zweifler, den nächsten Urlaub auf der Isla de Margarita zu verbringen.

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